Donnerstag, 9. Juni 2016

Ein Jahr mit Dingi.

Vor einem Jahr, nach langen und reiflichen Überlegungen, kam Didingwe from Pearl of Newcastle zu uns. Nachdem uns Oribi und anschließend so unerwartet schnell Aziza verlassen hatten, war Adjiri ziemlich neben der Spur. Sechs Jahre lang hatte er sich auf die Führung durch erfahrene Hündinnen verlassen können und nun stand er alleine da. Am Anfang hielt er sich beim Gassi gehen immer sehr nahe bei mir auf, später konnte er sich etwas weiter von mir entfernen.
  Er war und ist ein Whippet-Fan, auch Rüden dieser Rasse mag er. So hielt ich Ausschau nach einem Wurf und hatte die Freude, den einzigen Rüden aus dem D-Wurf von Marina Wirth  in einer Traumfarbe zu bekommen. "Dingi" kam - welch Zufall ;-) , auch immer als erster der Welpen zu mir. 




Adjiri´s erste Begegnung mit "Dingi" war sehr vorsichtig, aber Dingi wickelte Adjiri ganz schnell um die Pfote.


 


Schnell realisierte Adjiri, dass er mit dem Kleinen tolle Jagderlebnisse haben würde, und so entwickelte sich eine richtige Männerfreundschaft.



Natürlich gab es auch schwierige Momente, wie den, als Dingi gegen 22 Uhr ein Nadelkissen fein säuberlich präparierte und etliche Nadeln sogar verbogen neben seiner Liegedecke deponierte. Das immer vorrätige Sauerkraut war Hilfe in der Not - am Morgen waren zwei Steck- und eine Nähnadel im Kot. Das Kontrollröntgen war negativ und die Erleichterung groß!
Dingi hat einen Hoden im Bauchraum, so wird es keine Ausstellungsergebnisse von ihm geben - aber wir sparen uns auch viel Mühe :-)



Momente wie diese lassen vergessen: die kleinen tiefen Löcher im Rasen (ok), die zerfetzten Zeitschriften (ok), die zerbissene Lederscheide von Urgroßvaters Messer, vom Tisch geklaut  :-( , die Geschichte mit dem Nadelkissen, vom Tisch geklaut :-( ,  praktisch jede Nacht ein großes und mindestens ein kleines Geschäft auf der Zeitung - und nach dem "Zwangs"-Nächtigen in der Box neulich erst auch in dieselbe gebrunzt....Wenn ich von ihm weg gehe benimmt er sich wie ein trotziges Kind und schreit - zu Hause zum Glück nicht, aber am Rennplatz, oder beim Arbeiten mit den Hunden -  denn ich beschäftige mich mit dem blöden Adjiri und nicht mit ihm!


Aber wenn er dann einem sein spitzes Näschen ins Ohr bohrt  - dann ist man hilflos hin und weg wie süß und lustig und lieb so ein Schlawiner sein kann.




Viel Freilauf und die Mitnahme auf den Rennplatz in Inzing, wo er seinem Adjiri zuschauen durfte, bildeten einen muskulösen und trittsicheren Junghund, dessen Begeisterung auch im Tragen und Apportieren sowie Verlorensuchen und Fährten liegt . Multipurpose sozusagen.


Jeder wacht zu einer Seite: Teamarbeit im Winter!
Teamarbeit im Sommer










Sein erstes Coursingtraining war für ihn Routine, ein sanftes Heranführen an den Start aus der Box kein Problem, alles in Anwesenheit von Adjiri.


Und die größte Freude: Wenn Dingi Adjiri überholen und sich in das Hasi verbeißen kann - bis Adjiri kommt und sein Recht verlangt.

Zu beachten ist, dass Adjiri seinen Freund verteidigt und erst mal jeder Hund, auch bekannte Hündinnen, suspekt ist.
 Nur am Rennplatz sind alle Hunde gleich:
Der Platz in Mammendorf ist beiden neu gewesen - und es gab kein Problem!



Nun peilen wir also doch die Renn- und Coursinglizenz an. Just for fun! Seinen ersten Trainingslauf mit drei Whippets hat er bereits gemeistert. Und einigermaßen gesittet zum Start gehen kann er auch ;-)

Ja, und? Was ist jetzt der Unterschied? Gibt es einen? RR oder Wh? 

Jeder weiß, dass ein Individuum nicht repräsntativ für die Rasse sein kann. Mein Show-Whippet ist sportlich , hat ein feineres Näschen als mein RR, ist in jeder Hinsicht schnell, und in KEINER Weise "leichter" zu erziehen oder zu führen als ein RR. Und, was für eine Rasse wird folgen? 

Das wird die Zukunft und der Zufall zeigen.  Lieben tue ich sie beide. Die Rhodesian Ridgebacks und die Whippets.

Ach ja, nebenbei - Dingi scheint hier das Sagen zu haben - natürlich gleich nach mir ;-)

Montag, 14. März 2016

Dingi´s erste Reise

Wir wollten endlich mal das Nützliche mit dem Interessanten verbinden und sind am Freitag früh losgefahren. Erst besuchten wir einen Kollegen aus alten Zeiten, dann einen aus neueren Zeiten und schließlich noch den Ort der Sommerfrische meines Mannes - da galt es, noch ältere Erinnerungen aufzufrischen. Schließlich landeten wir punkt- und zeitgenau im Gasthof Eggerberg bei Neumarkt am Wallersee. Wir wurden sehr gastfreundlich aufgenommen und auch die Gassirunde wäre bei sonnigem Wetter noch schöner gewesen. Leider vermieste uns ein kalter Ostwind bei trübem Himmel den Aufenthalt. 


Adjiri und Dingi bezogen unser schon länger nicht mehr genutztes "Portable Pethome"
und verbrachten die Zeit, die wir im Restaurant waren, gemeinsam im "Häuschen".


Den Samstag Vormittag genossen wir bei einem Seestrand-Spaziergang und einer Rundfahrt um den Wallersee. Und am Nachmittag konnte wir endlich das Angebot des Lure-Coursing-Club Austria (LCCA) wahrnehmen und am Training teilnehmen. Ein geneigtes, leicht welliges Grasgelände mit kleinem Bachlauf empfing uns mit einem interessant gesteckten Parcour.
Adjiri war beim ersten Durchgang nicht überzeugend, fand aber beim zweiten Durchgang zur alten Stärke zurück. Das lag wahrscheinlich an dem ihm unbekannten Gelände und auch an dem widerlich kalten Wind.
 
Start: Nyumbani´s Adjiri Hunter of Didingwe







Interessant: ob alles Ridgebacks das Hasi nach dem ersten Kill überholen und von vorne ein zweites Mal packen?



Dingi wurde von mir falsch, nämlich schräg, gestartet, aber für einen ersten Lauf zeigte er sich recht gut. 

Start: Didingwe from Pearl of Newcastle



 


Beim zweiten Durchgang setzte er sich in Erwartung vor dem Hasi ruhig ab und startete gut los. Und dann beutelte er das Hasi auch ein bisserl durch.
Trotz der Kälte hatten wir viel Spass und ausgepowerte Hunde. Danke an das Team vom LCCA für ihre Mühen, und Danke für den heißen Kaffee und den Kuchen!
Vor dem ersten Lizenzlauf ist in Österreich zwingend ein Verkehrssicherheitstest vorgeschrieben, bei dem sich Adjiri für zwei elegante Barsoi als fremder Hund zur Verfügung stellte. Er hat ja auch schon für einen Barsoi als Begleithund für einen Renn-Lizenzlauf teilgenommen ;-).
So überstanden wir auch am nächsten Tag die Fahrt über einen Schleichweg nach Bayern und wieder zurück nach Österreich, wo wir noch einen Termin beim WRCT wahr nahmen. Dingi hat sich auf seiner ersten Übernachtungs-Reise tadellos benommen! Und sein erstes Coursingtraining hervorragend absolviert.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Mia und as greane Gwand
  oder: warum wir immer so rum laufen

Manche Menschen erkennt man schon von weitem. Sie haben einen besondern Gang, tragen immer ein Kappi oder einen Hut oder ihre Lieblingsjacke ist in einer auffallenden Farbe.
Auch mich  erkennt man  immer gleich - wenn ich " mei greans Gwand"  anhabe. Sonst geht es so wie bei einem Unfall, den ich vor Jahren hatte, und wo der mir durchaus bekannte Polizist sagte: "Ich kenne Sie, aber weiß nicht woher."  -  "Ja, sonst hab´ ich drei Hunde dabei und a Kappi auf und mein grünes Gwand an."

Früher habe ich am Hundeplatz Jeans getragen. Die Leckerli kamen dann in ein "Wimmerl", wie man es früher beim Schifahren trug. Umständlich, eng, lästig. Nun, das war im Jahre 1987....
Als ich  von München nach Farchant auf´s Land kam, meinen Oberförster fand und heiratete, traute ich mich dann endlich, diese bequemen, weiten, mit zwei Oberschenkeltaschen ausgestatteten Bundeswehrhosen anzuziehen. Kottüten in die linke, Leckerli in die rechte Tasche, Taschenmesser, Autoschlüssel, Handy: alles hat immer den selben Platz und ist mit einem Griff  erreichbar. 


Und die praktischen Jagdjacken mit zahlreichen Taschen, winddicht, pflegeleicht ( der Dreck fällt von alleine ab oder ist gleich gar nicht sichtbar ;-) ) waren nun auch kein Tabu mehr. Und dann gab es noch einen Vorteil: sehr schnell war ich hier im Dorf integriert.



 (Bilder aus :http://www.forstbekleidungschmidt-shop.de, auch beliebt bei uns: Engelbert Strauss)


Und so habe ich nun fünf oder sechs Bundeswehrhosen im Schrank, eine Anzahl grüner Pullover und T-Shirts und muss nie schauen, ob die Farbkombination passt oder wo jetzt wieder das Handy hingehört oder die Leckerlis. Und dann gibt es noch einen sehr großen Vorteil: es bleiben keine Hundehaare hängen!
  
"Der Oberförster und sein Hund"



 Und zur guten Ausrüstung gehören hier bei uns im Winter auch genagelte Stiefel und Gamaschen. So ist man jeder Zeit in jedem Gelände sicher unterwegs.



Samstag, 30. Januar 2016

Leider schon wieder....

...müssen wir uns von einem unserer Hunde aus dem A-Wurf verabschieden.
Abri Hunter of Didingwe verstarb kurz vor seinem elften Geburtstag. Wir trauern mit Familie Schmidt.