Donnerstag, 6. Februar 2014

Unwissenheit? Dummheit? Unverschämtheit?

Oder nur völlige Ignoranz?
Da gehe ich gestern mit der Hündin Aziza bei uns auf dem Weg am Loisachdamm entlang. Gegenüber, auf der Dorfseite, bellt ein Jagdterrier aus einem Grundstück. Aziza schaut kurz, ignoriert ihn. Dann noch heftigeres Gebelle: seine Besitzer kommen aus dem Haus, öffnen das Gartentor ( sie werden schon geschaut haben, dass kein Auto kommt?), der Hund witscht raus, über die Strasse, zu uns auf den Damm. Aziza schaut kurz, der Rüde hebt das Bein, alles ok.
 Alles ok? 
"Hallo beinand, das war aber mutig!" Kurzer Gruß zurück, dabei verständnisloses Kopfschütteln.
"Ihr habt doch gar nicht gesehen, welchen Hund ich dabei habe". " Ja unserer tut nix." na ja, jetzt weiß ich das. " Aziza auch nicht - und mein Rüde normal auch nicht".
Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion - hätte ich nicht auch mit einer hoch läufigen Hündin da gehen können? Die Antwort wäre gewesen: " Unserer ist doch viel zu klein, der kommt da nicht rauf."

Ich schlug daraufhin einen anderen Weg ein.

Auf dem Rückweg ging ich dann eine andere Dorfstrasse zurück. Ein älteres Haus, ca. 20 m von der Strasse entfernt, liegt rechts von uns. Aziza an der Rollleine auf der Strasse. Es gibt kein Tor zwischen Haus und Strasse. Die Tür des Hauses geht auf, die Dame will ihre Post rein holen. Der Hund der Dame sieht uns - ich ihn erst nicht. Er steht dann mit Rüdengehabe und gesträubten Federn vor uns, ein Berner Senn ?Mix mit Kangalohren. Er gefällt mir gar nicht, auch vom Wesen her. Aziza ist wieder souverän. Ich weiß gar nicht mehr, was ich gesagt habe, es war schon noch freundlich. Aber ich weiß, dass ich der Dame gesagt habe, dass sie Glück gehabt hätte, dass ich nicht mit meinem Rüden hier gegangen bin, denn den wolle ich in 6 Wochen ausstellen und dass sie die Tierarztrechnung zu zahlen gehabt hätte.
Adjiri würde sicher nicht zu Schaden kommen, wäre er in so einer Situation frei und nicht an der Leine. Aber das ist er, wenn ich im Dorf gehe. Da gibt auch eine Rollleine  nicht genug Freiraum.

Was soll ein verantwortungsvoller Hundhalter eigentlich noch tun?
Ist es wirklich zu viel verlangt, den Hund an der Leine zu führen und ihn erst dann zu schnallen, wenn jeder damit glücklich ist? Ist es so schwierig, den Hund im Haus zu behalten, wenn man kein Gartentor hat?

Es gibt bei uns im Dorf auch einige Leute, die öffnen einfach die Haustür und lassen ihren Hund unbeaufsichtigt auf die Strasse. Einer wohnt gleich beim Kinderspielplatz. Aber es ist ja nur ein braver schulterlahmer Labrador, braun, ich hätte ihn Nachts mal fast angefahren. Der andere ist ein verhaltensauffälliger Border Collie, der auf der Strasse Autos jagt und am Loisachdamm Mauselöcher verbellt. Manche laufen auch nur auf Freiers Füßen und gefährden sich nur selber.

Mir tun diese armen Hund leid. Ich kenne sie, weiß wo sie zu Hause sind, und ich kann auch andere Wege gehen. Aber die Gäste, die in Farchant Urlaub machen wollen?

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