Freitag, 24. Dezember 2021

                           Weihnachtsgassi 2021

 



Mein derzeit bevorzugtes Gassi- und „Arbeitsgebiet“ liegt zwischen dem Bergfuß vom Heuberg und der alten B2. Einzelne Heustadel, auch noch richtig alte, und viele Wassergräben sowie einzelne Baumgruppen gliedern die Wiesen auf eine Länge von ca. 1,5 km und eine Breite von ca. 400 m. Hier ist es schön übersichtlich, für die Hunde interessant, man kann ausweichen, und so querfeldein wie wir geht eh kaum jemand. Unterwegs „verliere“ ich meine Preydummies  oder es gibt eine Serie von Frisbee- oder Ballwürfen, je nach Bodenbeschaffenheit.

Gestern will ich wieder eine andere Route wählen und beim „Berndaner“ über die Brücke am Ronetsbach nach Osten und dann nach Norden gehen. Da sitzt auf dem Schnee etwas was da sonst nicht ist. Erster Verdacht: Katze. Aber in dem Bereich?  Dann bewegt es sich und es ist ein Jungfuchs. Mit ausgedünnter Lunte. Verdacht auf Räude! An zwei verschiedenen Stadeln an unterschiedlichen Tagen hatten die Whippets bereits massiv  Alarm gegeben! Also besondere Vorsicht! Claus fährt weiter und ich steige beim „Sigl“ aus. Dort dürfen wir zwischen aufgerichtetem Holz, großen Big Bags mit Holzscheiten und landwirtschaftlichem Durcheinander unseren Hunden Dummies auslegen und sie suchen lassen.

Ich gehe mit den Whippets  gemütlich Richtung Süden. Und ich spiele mit dem Gedanken, einen oder beide frei laufen zu lassen. Heute ist ja wieder „keine Sau unterwegs“. Wir wechseln über ein Brücklein auf die andere Seite des „Salatbachs“. Und gleichzeitig sehen die Hunde und ich die Bewegung: der Jungfuchs schnürt ca. 200 Metern von uns entfernt nach rechts zum „Pfanzelter“, schaut kurz zu uns,  hoppelt dann weiter und verschwindet. Die Hunde zeigen normale Aufmerksamkeit und erhalten dafür etliche „Klicks“ von mir. Dingi kommt dann eh gleich und holt sich die Belohnung ab, bei Cariño dauert es (noch) etwas länger. Glück gehabt! Freilauf mit räudigem Fuchs braucht keiner.

Wir gehen noch weiter nach Süden als sonst. Sie sollen den Fuchs vergessen. Bei einem Stadel möchte Cariño doch genauer nachsehen aber wir gehen „weiter“ und kehren um.

Auf dem Rückweg nach Norden, im Schutz von Erlen und einem langsamen Fließgewässer „wo der Biber haust“, „verliere“ ich meine beiden grauen lappigen Preydummies. Die Suchstrecke beträgt ca. 100 Meter. Dingi darf zuerst, galoppiert hinaus, überrennt, es reißt ihn, er dreht um, packt das Dummy und kommt genauso schnell zurück. Er liebt es, zwischen meinen Beinen hindurch zu flitzen. Dann dreht er schnell um und gibt das Dummy ab. Leckerli! Auch für Cariño, fürs Warten. Cariño setzt sich gleich  ohne Hörzeichen ab, Blickkontakt, „such verloren, bring“, und dahin ist er. Im Renngalopp überschießt er das Dummy.  Er rennt nach links (das ist besser als nach rechts wo der Fuchs gelaufen ist) und nimmt Kurs auf den Stadel, wo er vorher nicht hin durfte. Wendepfiff – Doppelpfiff – nochmal Doppelpfiff – er dreht um! Kommt im Renngalopp zurück! Eine immer höher werdende Klickserie erwartet ihn und viele Leckerli! Das waren mehr als 300 Meter einfach! Absitzen, nochmal suchen lassen. Er überrennt wieder, kommt aber auf Rückpfiff direkt. Es gibt Leckerli fürs Zurückkommen. Dann geht’s an die lange Leine und an der wird gesucht. Na ja, die Freude hält sich in Grenzen. Das Leckerli gibt es auf dem Dummy.

Zurück am Auto berichtet Claus, dass er die vier zu suchenden Dummies bereits ausgelegt hat  und sagt mir diesmal grob, wo er sie abgelegt hat. Und dass der Jungfuchs vorhin auf das Gelände wollte, er ihn aber verscheucht habe. Dingi darf zuerst suchen, Cariño wartet im Auto. Dingi sucht heute anders! Angespannter, das Gesicht ist starr – und auch die Ohren sind spitz aufgerichtet! Als er in meine Richtung sucht hebe ich den Arm und trillere! Ja, er könnte sich schnell ins Platz legen, aber ich bin heute schon froh, dass er stoppt und ich ihn anleinen kann. So suchen diesmal beide Hunde an der langen Leine. Und es funktioniert!

 

Heute wird das Wetter schlecht und die Wolken stehen im Norden schon über Oberau. Die erste Verlorensuche am Graben entlang, ca. 200 Meter einfach, machen beide Hunde einwandfrei. Cariño rennt immer explosionsartig los, da fliegen die Grasfetzen! Dingi rennt gesitteter, er kennt das Spiel ja schon lange.  Die Runde ist heute etwas anders, und wir kommen am Südende von Pfanzelters Weidefläche vorbei. Da, wo der Fuchs gestern eingewechselt ist. Beide Hunde nehmen die Nasen zum Boden und suchen kleinsträumig hin und her. Ich habe den Verdacht, der Fuchs sitzt im Schilf. Dingi ist heute der Musterknabe, geht auf meiner rechten Seite und schaut mich unverwandt an – jeder Klick ein Leckerli! Während ich rechts Dingi bestärke versuche ich bei Cariño die richtigen Momente zu finden: wenn er nicht schreit, wenn er nur steht und nicht in die Leine rennt, wenn ich ein halbes Ohr bekomme. Dafür gibt es jedes Mal ein Klick und Leckerli wenn er zu mir kommt. Wobei ich aber immer rückwärts weggehe… das ist schon anstrengend! Ich finde einen Weg, vom Schilf weg zu kommen. Sie beruhigen sich und können wieder an der langen Flexi laufen.

Dieser Schilfbereich ist nicht ungefährlich weil hier alte Bretter abgelagert wurden die Nägel enthalten können. Dann gibt es dort noch ein altes Durchlassrohr aus Eisen. Und bei den Stadeln sind manche Seitenwände  zum Teil so weit vom Boden weg, dass die Hunde hineinkriechen könnten. Dann wird´s schwierig, weil die Stadel alle abgeschlossen sind.

Und dann gab es heute noch den Silberreiher, an dem wir vor einer Woche lange geübt haben. Das ist heute ein Klacks! Einwandfrei!

Die Dummies verstecke ich heute selber. Bei Dingi merkt man, dass es ihn heute langweilt. Er möchte lieber zergeln. Cariño ist auch nicht so aufmerksam wie sonst. Zwar rennt er mit Energie los, verliert aber wegen der interessanten Gerüche (Biber? Fuchs?) das Dummy und lässt es liegen. Ich pfeife ihn zu mir und – er nimmt das Dummy mit! Klick Klick Klick!!! Aber sein zweites Dummy findet und bringt er einwandfrei.

 


Vielleicht ist morgen der Boden weicher, dass wir wieder Frisbee oder Ballwerfen können. Oder wir machen mal Garnichts. 😎

 

 

Donnerstag, 16. Dezember 2021

 Was der Whippet sonst noch so kann

Was muss man machen, damit der Gatte Jagderfolg hat? Klar, kochen! Lammschulter in Niedriggarmethode (gut, dann ist es egal wann man zu Abend isst), mit Zwiebelgemüse. Und während ich grade die zweite Zwiebel aufschneide, ruft der Gatte aus dem Revier an. „Das passt mir jetzt aber gar nicht“ entfährt es mir als ich annehme. Claus hat ein Schmalreh beschossen und bittet um eine Nachsuche. Die Hunde sind gefüttert, das auch noch! Ich nehme nur Dingi mit. Und er hat nichts verlernt! Es ist erst die dritte Nachsuche in 6 Jahren. Ruhig geht er vom Anschuss weg, Lungenschweiß – also Totsuche, eh klar. Das Gelände ist unwegsam mit vielen Ästen vom Holzfällen, Bergwald halt. Quer zum Hang und dann leicht bergauf geht es. Die scheiß Hirnbirn hat kaum mehr Saft, ich sehe zu wenig – „warte!“ zum Hund – und ich tausche die Stirnlampe mit Claus. Kein Problem! Der Hund wartet! Dingi ist die ganze Zeit ansprechbar! „Such“ heißt es und es geht weiter. Schweiß! Nochmal! Und wieder Schweiß! Und dann hat er gefunden. Ruhig, kein Belecken, kein Versuch des Anschneidens, er steht einfach da und nur ich bin aufgeregt vor lauter Freude. 😊




Einige Tage später gibt es auch für Cariño jagdliche Arbeit. Er konnte  seine erste Schleppe arbeiten - das war megaaufregend für ihn und ich musste in der Dunkelheit schon arg aufpassen wo es hingeht, trotz Stirnlampe. Er wäre eher der zupackende Typ - ich konnte ihn überzeugen, dass das nicht mehr nötig ist. Braver Bub!




Donnerstag, 23. September 2021

 Beim Deutschen Coursingsieger in Grab


Unsere Anreise nach Grab zum Coursinggelände des WRSV Solitude begann am Freitag. Ich buche gern schon sehr zeitig unser Hotel und wir verbringen dann ein ganzes Wochenende vor Ort, mit Rückreise am Montag. Den Samstag nutzten wir für Spaziergänge in der schönen Umgebung von Mainhardt und Grab. 

Ausblick vom Hotelzimmer


Sie lieben ihr Häuschen

Am Limes bei Grab

Ein rekonstruierter Wachturm der Römer







Eine alte Linde bei Rot



Das Gelände bei Grab  ist leicht hügelig, verteilt stehen Obstbäume und Eichen. Nicht immer ist der Parcours vom Start voll einsehbar. Die Wiese zum Parken ist mehr als großzügig und bietet viel Möglichkeit zum Aufwärmen der Hunde. Ein sehr sauberer Toilettenwagen am Anfang des Parkwiese und die Möglichkeiten in der Schwalbenflughalle lassen keinen Wunsch offen. Die Verpflegung durch den örtlichen Musikverein - wie immer ein Genuss!

moderne Nomaden 😉

Der Sattelplatz: Hier wird der Chip kontrolliert 

Start links...

...und Ziel rechts


Ich hatte beide Hunde gemeldet. Dingi hatte im Oktober 2018 sein letztes Coursing gelaufen. Dann kam der Turbozwerg Cariño zu uns und das wollten wir den Hotels und uns nicht zumuten. In 2019 hemmte uns Corona - und in 2020 standen Rennlizenz und Zuchtzulassung für Cariño im Vordergrund. Dann hatte sich Dingi im September 2020 eine Einblutung in der rechten Schulter zugezogen - also Schonung und vorsichtiges Training. Da endlich unsere Akkuhasenzugmaschine von der Reparatur zurück kam und diese jetzt symmetrisch gebaut ist, konnte ich Dingi, aber auch Cariño, rechts auf der Bahn in Inzing laufen lassen. Mal 400 Meter, mal 700 Meter, dazu Sprinttraining mit dem Gummischnürl. Zusätzlich stand Konditionstraining mit 20 Minuten starker Schritt oder 30 Minuten abwechselnd Schritt und Trab in verschiedenen Geschwindigkeiten auf dem Programm. Bestes Training war aber sicher der Freilauf mit der jungen Afghanenhündin Liwa ;-). Am Donnerstag vor unserer Abfahrt hat Vivienne Strasser, unsere Tierphysiotherapeutin, nochmal unsere Hunde angeschaut und behandelt. Alles ok!

Dingi war bei der Vorbereitung seiner Läufe sehr aufgeregt - ich musste aus Sicherheitsgründen sogar die Starthalsung wechseln. Nur direkt am Start war er wieder gewohnt ruhig. Claus berichtete (er saß an der Seite zum Fotografieren), dass er einmal den Hasen verloren hätte. 








Die bei über sechs Jahre alten Rennhunden obligatorische Tierarztkontrolle verlief tadellos.
 Beim zweiten Durchgang erschien er mir noch konzentrierter, aber er konnte die Punkte nicht mehr einholen:






Abholen vom Ziel: Dingi

Da vor den Whippet Rüden "normale" Klasse und den Whippet Rüden "Sprinterklasse" jeweils die Hündinnen liefen, hatte ich genügend Zeit, um Aufwärmen und Abgehen zu kombinieren und jeden Hund auch einzeln vorbereiten zu können. Cariño erwies sich als absolut leichtführiger Whippet, der in den Sattelplatz hineinging als würde er zur Begleithundeprüfung antreten! Vorbildlich saß er "bei Fuß" und die Chipkontrolle interessierte ihn nicht. Was für ein Unterschied zu meine Rhodesian Ridgebacks! Maulkorb drauf und zum Start, bei Fuß, gegangen. Die Starthalsung abnehmen war leichter als bei Dingi - dafür musste ich ihn besser halten. Mit Sichtlaut ging dann die Hasijagd los! Übrigens ist der Hase hier bereits in den neu empfohlenen Farben blau-gelb!











Auch beim zweiten Durchgang sah Cariño nur nach dem Hasen - was vom Startpunkt aus  - wie auch beim ersten Durchgang - wie eine Kollision aussah. Aber auch die Begegnung mit dem Mitläufer, als dieser kurzfristig den Hasen verloren hatte, verlief ohne Problem.







Dann kam die Siegerehrung. Dingi hatte diesmal nur den 9. Platz von 12 erreicht, aber er kam gesund aus dem Gelände!
Da ich nicht wusste, wie die Richter die "Berührungen" von Cariño gesehen und bewertet hatten, blieb ich ziemlich gelassen bei der Siegerehrung.
Wie damals 2018 bei Dingi (3. Platz) erwartete ich nach dem dritten Platz nichts mehr - und wurde zum Vizesieger gerufen! Zweiter Platz (um einen Punkt!) und RCACC. Und von Favorite of blue line frankonias "Blacky" hat er jetzt sogar das CACC geerbt :-)




Dingi wollte auch gerne auf´s Stockerl ;-)






Nach einer verdienten ruhigen Nacht sind wir dann gerne wieder nach Hause gefahren. Bis nächstes Jahr beim Deutschen Coursingsieger in Grab! 

Montag, 16. August 2021

 Family affairs 😊

Bei der CACA Ausstellung am 31.Juli in Inzing beim WRCT


                                                          V2 ResCACA für Cariño


 
                                    

V1 VetCACA für Papa Niyol (Hilly-Billy v. Dia-Robinne) und V4 für Mama Lori (Naturatas Don't Worry Be Happy)
  

V1 CACA gab es für Bruder Cupid(o) und V4 für Dingi´s Bruder Ej Twist