Eine Nach-Nachsuche.
Heute morgen riefen Nachbarn an, die neben einem Wanderweg einen Gamsjahrling bewegungslos liegen sahen. Sein Bauch sei angeschwollen, und er würde auch auf Berührung nicht reagieren. Wir informierten den zuständigen Berufsjäger der Bayerischen Staatsforsten. Als er eintraf, war die Gams zwar weg, aber man sah noch das Bett. Sein Hund wurde geschnallt, der die Gams fand und stellte. Der Berufsjäger konnte die kranke Gams erlösen.
Nach einer Stunde setze ich Adjiri neben dem Weg auf die Fährte. Er mußte unter einem dreifachen Stachdrahtzaun durch, was er sonst freiwillig nie gemacht hätte. Vorsichtig, aber sichtlich aufgeregt, fiel er die Fährte an. Da das Gelände nicht gerade gummistiefelfreundlich ist, ließ ich Adjiri frei und ohne Leine suchen. Er kreiste nur einmal, in der Nähe des Abgangs, und war jederzeit ansprechbar, ließ sich abrufen für eine kurze Rast. Obwohl die Hündin des BJ und dieser in dem Gelände unterwegs waren kann ich sicher sagen, dass Adjiri auf der Krankfährte war, da ich Gamsfährten und Eingriffe in verschiedenen Kuhfladen sah. Er suchte tadellos bis zum Anschuß und verwies mir Lungenschweiß.
Ich war begeistert - denn wir waren dieses Jahr mehr als faul und haben noch keine einzige Fährtenarbeit gemacht. Na ja - glernt is glernt ;-)
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